MainCraft Magazin 1/2012 - page 6

gebaut. Wirklich unverändert blieb eigentlich nur das geräumige
Treppenhaus, wie der Keller ein Relikt des vorherigen Gebäudes an
dieser Stelle, mutmaßlich aus den dreißiger Jahren.
Zum Höhepunkt und wichtigsten Element dieser Wiedererwe-
ckung aber avancierte das Dach. Aus dem alten, als Wohnfläche
kaum nutzbaren Walmdach wurde wieder ein Walmdach, doch
diesmal mit aufgesetztem Flachdach – und so eine komplette dritte
Etage. Mit großflächigen Velux-Dachfenstern beinahe rundherum
verglast wurde so nicht nur die Wohnfläche von 170 auf 260 Qua-
dratmeter erweitert, auch der Kontrast innerhalb des Gebäudes
wurde verstärkt. Unten geräumig, aber gemütlich, oben eine licht-
durchflutete Galerie – und trotzdem ein harmonisches Ganzes.
Die Familie lebt seither in einem Wohntraum, der liebevoll dem
Charakter des Bestands nachspürt, wohnliche Intimität und gleich-
zeitig moderne Verhältnisse schafft. „Natürlich gibt es zwischen-
durch Pannen und Pleiten, kleinere Nervenzusammenbrüche“, sagt
Sabine Sander. „Aber am Ende war es perfekt.“ Das Ende der Bau-
arbeiten, also der Anfang des neuen Lebens war nach nicht einmal
vier Monaten erreicht. Die Architektin und die Männer von Main-
Craft rückten wieder ab. Und hinterließen der Familie ein Haus
voller Platz und Privatheit, voller Harmonie.
Ziemlich am Anfang der Arbeiten, sagt Sabine Sander, da seien die
Metallbauer und der Dachdecker mit dem Ansinnen an sie heran-
getreten, zur Stabilisierung des neuen Daches einen Stahlträger ein-
zuziehen. Als er eingebaut war, an der Decke der zweiten Etage ein-
mal quer durchs Haus und über Putz, da haben Sanders ihn lange
angeschaut. Am Ende haben sie ihn schwarz streichen lassen, damit
er stärker auffällt. „Die haben uns vielleicht komisch angeschaut“,
sagt Sabine Sander. Aber die Familie wollte es so. Als Kontrastele-
ment und Nachweis der Verwandlung, der großen Veränderung.
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